Die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist die weltweit älteste und größte globale Umweltorganisation. Mehr als 185 Länder arbeiten innerhalb der Union zusammen. Die IUCN unterstützt die Welt dabei, pragmatische Lösungen für unsere dringlichsten Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu finden.
Aufgrund des geringen Datenmaterials und des mangelnden Verständnisses des Zusammenhangs zwischen Rekrutierung, Süßwasserpopulationen und Rückwanderung ist es noch immer schwierig, die Veränderungen in den internationalen Aalbeständen zu bestimmen. Da A. anguilla panmiktisch ist, resultiert die Abwanderung aus einer Region nicht automatisch in einer entsprechend großen Rekrutierung neuer Larven in derselben Region. Auch wegen des zeitlichen Abstands zwischen der Rekrutierung des Glasaals in Süß- und Brackwasser und der folgenden Abwanderung des Blankaals lässt sich darüber keine zuverlässige Aussage treffen. Tatsächlich nimmt man in jeder Hinsicht an, dass praktisch nichts über die Dynamik der ozenaischen Phase von A. anguilla bekannt ist (ICES WGEEL 2013).
Man hat aufgrund der relativ kurzen Zeitspanne zwischen Laichen und Rekrutierung vorgeschlagen, dass letztere einen guten Indikator für den vorherigen Laichbestand darstellt, aus dem der jugendliche Bestand hervorgegangen ist; dies hängt in einem gewissen Umfang davon ab, welchen Einfluss ozeanische Faktoren auf den Larventransport haben. Die Anwendung der Kategorien und Kriterien der Roten Liste der IUCN auf dieses Datenmaterial legt nahe, den Europäischen Aal als kritisch gefährdet einzustufen. Angesichts des relativen Mangels an Verständnis für die Gefährdung hat die IUCN den Versuch unternommen, diese mithilfe des IUCN ‚Gefahrenklassifikationsschemas‘ zu quantifizieren, dennoch ist das Ergebnis keineswegs definitiv. Wieder einmal wird aufgrund des Mangels an Populationsdaten ein Vorsorgeansatz angenommen.