Der Aal steht derzeit einer Unmenge von Hindernissen gegenüber, wenn er in das Meer gelangen oder zurückkehren will. Die europäische Küste ist durch Küstenschutzprojekte bestens geschützt. Die kleine Menge an Jungaalen, der es gelingt, sich ihren Weg durch diese Barrieren zu bahnen, werden auf ihrem Weg ins Süßwasser mit zahlreichen Wassermanagementstationen und Pumpwerken konfrontiert. Dort müssen sie drei bis fünfzehn Jahre überleben, je nach der Region, in der sie aufgewachsen sind, bevor sie zurück ins Meer schwimmen können. Sobald sie ihren Rückweg ins Meer begonnen haben, werden sie von den gleichen gefährlichen Barrieren aufgehalten.
Für europäische Länder gibt es begrenzte Fang- und Verkaufsquoten für Aal. Dies ist einer der Wege, auf dem Europa versucht, eine gesunde und wachsende Aalpopulation wiederherzustellen. Diese Bemühungen um natürliches Wachstum werden von Hindernissen vereitelt, die der Mensch gebaut hat und auf die der Aal bei dem Versuch stößt, seinen Lebenszyklus zu erfüllen. Dazu kommt noch, dass es an finanziellen Mitteln fehlt, um die Wanderrouten für den Aal passierbar zu gestalten.
In ganz Europa gibt es verschiedene Projekte, die den Aal vor dem frühen Tod in einer Wasserturbine bewahren. Doch diese Projekte verschlingen erhebliche Geldmittel. Zu diesem Zeitpunkt reicht die Anzahl der Projekte nicht aus. Und nur ein Langzeitplan wird in der Lage sein, die Hindernisse überwindbar zu gestalten.
Für die Wanderrouten ist jedoch eine kurzfristige Lösung von Wichtigkeit, damit möglichst viele Aale die Hindernisse überwinden können. Das ist auch der Grund, warum der ESF Jungaalen (Steigaalen) durch Aufstockungsinitiativen auf ihrem Weg in das Süßwasser hilft.
Fischer werden dafür bezahlt, die Rückwanderungszahl des Blankaals zu erhöhen. Auf dem Weg hinaus aufs Meer, wenn der Aal diversen Widrigkeiten begegnet, wird ihm der Weg mithilfe der Fang-und-Transport-Programme (trap-and-transfer-programs), auch „Aal über den Deich“ genannt, freigemacht.
Der Eel Stewardship Fund unterstützt kurzfristig beide Phasen: er hilft während der Aufstockungs- und der Fang- & Transport-Phase auf den Wanderrouten der Aale. Als langfristige Lösung stellt der ESF sowohl Wissen als auch finanzielle Mittel für Aal-Schutzprojekte überall in Europa bereit.